Begleitete Rettung im Hochseilgarten
Für die begleitete Rettung braucht der Retter oberhalb der Hilope zwei am besten unabhängige Ankerpunkte. Einen für das Tragsystem an dem er mit seinem Abseilgerät hängt und einen für sein Sicherungssystem, an dem er mit einem mitlaufenden Auffanggerät gesichert ist. Das Abseilgerät wird in die ventrale Anseilschlaufe des Rettergurtes eingehängt und das Auffangerät in die sternale.
Achtung!!!:
Bevor der Retter sich aus seinem Aufstiegssystem aushängt wird das neue System getestet. Also ein Check aller Karabiner mittels Zangentest, ein Funktions-Check des Abseilgerätes und ein Funktionstest des Auffanggerätes.
Erst nach erfolgreichem Test kann die Aufstiegssicherung ausgehängt werden. Sollte der Retter bereits im Rettungs-System aufgestiegen sein, erfolgen alle Tests vor Aufstieg am Boden.
Der Retter seilt sich nun im Rettungssystem hängend zur Hilope ab.
Hier sieht man einen Retter im Tragsystem am ID eingehängt in der ventralen Öse. Das ASAP läuft auf dem Sicherungssystem mit.
Kommt der Retter bei der HILOPE an, fährt er vorsichtig bis auf die minimale Höhe herab, die es ermöglicht den Rettungskarabiner an der Y-Schlinge des Rettungssystems in die Anseilschlaufe der HILOPE einzuhängen, in der auch das Sicherungssystem des Hochseilgartens hängt.
Um das Sicherungssystem des Hochseilgartens zu entlasten und es aushängen zu können, muss die HILOPE angehoben werden. Das JAG-System wird hierzu in die gleiche Anseilschlaufe wie der Rettungskarabiner gehängt und an einem geeigneten Ankerpunkt befestigt. Wichtig ist, das der JAG vorher ca 20cm komprimiert wird, denn die Person muss nach der Entfernung des Hochseilgarten-Sicherungssystems so weit abgelassen werden, das der Rettungskarabiner die Last trägt. Das sind bei sorgfältigem heranfahren mindestens 10cm.
Hier sieht man Retter und Hilope im Tragsystem mit der Y-Schlinge. Die Last der Hilope hängt noch im Hochseilgarten-Sicherungssystem. Der Jag ist montiert und hängt so schlapp, das er die 20cm nach unten mehr ablassen kann.
Jetzt wird der JAG komprimiert, um das Hochseilgarten-Sicherungssystem zu entlasten. Die Hilope ist redundant gesichert. Sie hängt in der Y-Schlinge des Rettungssystems und Im Hochseilgarten-Sicherungssystem. Zusätzlich ist der JAG als Sicherung zugelassen. Wichtig ist jedoch, wenn der JAG als Sicherung genutzt wird, dass der Ankerpunkt ausreichend dimensioniert ist.
Achtung!!!:
Bevor das Hochseilgartensicherungssystem ausgehängt wird, erfolgt ein weiterer Kontrollstopp! Es werden alle relevanten Karabiner für die Sicherung der HILOPE gecheckt, sowie die Redundanz der Anbindungen.
Unmittelbar nach dem Aushängen wird das Lanyard des Hochseilgarten-Sicherungssystems in den Karabiner des ASAP an der sternalen Anseilschlaufe des Retters eingehängt. Das stellt die Redunndanz der Verbindungen der Hilope auch nach dem Aushängen des JAG-Systems her und gewärleistet, das der Retter auch wärend des Abseilprozesses sich jederzeit aus dem System an dem die HILOPE hängt aushängen kann und in ein anderes System umsteigen kann, falls das nötig wird.
Für den Rettungsbetrieb des abgebildeten ASAP schreibt der Hersteller eine weitere Umlenkung des Bremsseils vor. die geschieht bei der Nutzung einer Y-Schlinge am besten am lateralen Anseilpunkt des Rettergurtes. So minimiert man die Gefahr, dass das Seil des Tragsystems an der Y-Schlinge reibt.
Während der gesamten Rettung ist es wichtig auf eine gute Kommunikation mit der HILOPE zu achten. Erklärt immer was Ihr tut und warum Ihr es tut. Fragt nach, wie es der HILOPE geht, was sie heute noch vorhat und was Ihre Hobbies sind. ;-)
Wenn der Retter mit der HILOPE am Boden ankommt, ist es hilfreich, wenn der 2. Retter dort schon alles vorbereitet hat und Hilfestellung leistet. Hier ist auch wieder hilfreich, wenn der Retter alle Karabiner so eingehängt hat, wie wir es empfehlen, weil er dann einfach aus dem System auststeigen kann, während die Hilope dadurch noch gestützt wird.